Gedenkstätte mit Gedenkkreuz Regulastein am Regelstein

Geschichte der Heiligen Felix und Regula


Der Regulastein liegt 1285 müM auf der voralpinen Erhebung Regelstein auf dem Gemeindegebiet von Gommiswald:


Bild: Der Regulastein an der Gedenkstätte in der langen Waldlichtung vom Bergrestaurant Alp Egg zum Regelstein.


Zur Geschichte (Infotafel)


Martyrium der Stadtheiligen von Zürich,
Felix und Regula (Hans Leu d.Ä. um 1500).


Der Legende nach sind um das Jahr 285, zur
Zeit des Römischen Reiches, die Geschwister
Felix und Regula vor der Christenverfolgung
geflohen. Ihr Weg führte sie vom Wallis her
über das Glarnerland bis auf die Alp Egg.
Bevor sie ihre Reise nach Zürich fortsetzten,
sollen sie sich hier auf dem grossen Stein
ausgeruht haben.

Zur Erinnerung an dieses Geschehnis bauten
die Gommiswaldner an dieser Stelle eine kleine
Kapelle und nannten den Ort fortan Regelstein.

Geschichtlich erwiesen ist, dass die Kapelle
der Witterung, sowie mutwilliger Zerstörung
durch Menschen und das hier weilende Vieh
stark ausgesetzt war. Deshalb wurde sie auf
bischöfliche Weisung hin abgebrochen. Hier
am Standort der alten Kapelle, wurde dafür
ein Kreuz aufgerichtet.


Die enthaupteten Heiligen Felix, Regula
und ihr Begleiter Exuperantius auf
einem Zürcher Stadtsiegel von 1347.

Bild: Lage der Gedenkstätte, ca 250m westlich des 'Gipfels'; [Landeskarte swisstopo].



Haben Felix und Regula wirklich gelebt?

Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Fest steht immerhin folgendes:
  • Eine Heiligenlegende entsteht nicht einfach aus dem 'Nichts', sondern
    bezieht sich auf ein jeweiliges real-historisches Umfeld mit seinem Unrecht.

  • Eine Heiligenlegende zielt nicht vorrangig auf irdisch-historische Wahrheit,
    sondern auf das Heranführen an eine grundlegende ewige Wahrheit und steht
    stellvertretend für unzählige Märtyrer-Schicksale.

  • 'Philosophisch' kann man sagen: Es ist entscheidender, dass diese 'Geschichte'
    im Geist von Menschen entstanden ist und bis heute fast zwei Jahrtausende
    überlebt hat, als ob sie (genau) derart stattgefunden hat.



Von der Gedenkstätte aus sieht man zur 'Gipfel-Ebene' des Regelsteins in etwa 250 m Entfernung und einen auffallenden Baum (oben rechts in folgendem Bild):


Bild: Die Gedenkstätte für die Heiligen Felix und Regula. Der Horizont oben im Bild ist (fast) die 'Gipfelebene' Regelstein (1315 MüM).



Der erwähnte eindrücklich schön geformte Baum:


Bild: Der 'Regulabaum' nahe dem höchsten Punkt des Regelsteins [ganz links am Bildrand].


In der Pfarrkirche Andermatt/UR werden auf den beiden Seitenaltären Reliquien [lat., bedeutet "Zurückgelassenes"], beschriftet mit Felix bzw. Regula gezeigt. Diese Reliquien wurden anlässlich der Reformation vom Grossmünster in Zürich heimlich nach Andermatt gebracht und dort (zunächst) versteckt. Der Weg und die Geschichte dieser Reliquien sind kompliziert. Einen ersten Einblick in diese Komplexität findet man z. B. in Wikipedia. "Zurückgelassenes" bezieht sich aber nicht nur auf physisches Material, sondern auch auf 'geistig-kulturellen' Gehalt und dies ist letztlich das Entscheidende. In den langen Zeiträumen und den verschlungenen Pfaden dieser sterblichen Überreste dürften sich Verwechslungen, Irrtümer und Ausschmückungen eingeschlichen haben, aber: Philosophisch wieder relevant ist - wie auch weiter oben erwähnt - der historische, kulturelle und religiöse Grund-Gehalt dieses 'Zurückgelassenen', bzw. dessen Überlieferung:


Die Reliquien in der Pfarrkirche Andermatt.



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