![]() |
Schweizerischer Kurzwellensender SchwarzenburgSchweizer Botschaftsfunk, Geschichte und ZukunftSchweizer Radio International, Sender Lenk, Sarnen und SottensKorea-Funk Bülach - Panmunjom, Funkstation der P-26 Aeschiried |
![]() Terrestrischer Funk und Radio allein können unabhängig von Infrastrukturen Dritter (Internet, Satelliten, Telefon-Leitungen) zwei beliebige Orte der Welt kommunikativ verbinden und dies mit einfacher, robuster Technik. Bild: Weltempfänger 1970er-Jahre, GRUNDIG. |
![]() Die Skala links muss aufmerksam betrachtet werden. Sie zeigt die Sendernamen 'gespreizt', da diese innerhalb eines Meterbandes zu wenig Platz hätten. Ausserhalb der offiziellen Bänder liegende Stationen sind besonders mit der Wellenlängen-Skala verbunden. Als 'Unikum' sind hier auch die Rufzeichen der Sender aufgeführt. Die Sendekanäle des Völkerbundes (Radio Nations/Prangins am Genfersee) liegen meist ausserhalb der offiziellen KW-Bänder: ca 26 m HBO ca 32 m HBL ca 38 m HBP ca 45 m HBQ Weitere Frequenz (nicht mehr im Bild): beim 16m-Band |
Folgendes Bild: "PRANGIN" ["s" fehlt] (7799 kHz ; 38.5 m):![]() Folgendes Bild: "RADIO NATIONS" (9585 kHz ; 31.3 m): ![]() |
Der Kurzwellensender Hirzenboden (Reduit-Ersatz für Schwarzenburg) und andere
|
Einschub 1:Schweizer Botschaftsfunk auf Kurzwelle: Abschaltung, Geschichte, ZukunftZunächst ein Rückblick auf den legendären Botschaftsfunk![]() Bild: Schweizer Botschaft in Islamabad im Jahr 2009 - Antenne LogPer HL-471 von Rohde&Schwarz; Foto: Andreas Sommer
War dies nun das endgültige Aus für autarke Kommunikations-Kanäle zu Schweizer Ausland-Vertretungen?Nachfragen an zuständige Stellen werden zwar freundlich und prompt, aber sibyllinisch beantwortet. Es bleiben eigene Beobachtungen und spekulative Schlüsse auf Grund von Indizien:1. Verlautbarung des EDADas EDA liess anlässlich seiner 'Kündigung' beim Militär verlauten, dass ein eigenes (billigeres) Krisen-Not-Kommunikationsnetz 'in Diskussion' sei.2. AussenstellenDie eindrücklichen LogPerAntennen auf CH-Botschaften sind zwar verschwunden, aber man kann diskrete Vertikal-Antennen auf CH-Botschafts-Gebäuden entdecken. So wurde zum Beispiel auf dem Neubau der Botschaft in Nairobi/Kenia (offizielle Eröffnung 2018) eine solche Vertikalantenne errichtet. Diese ist unschwer als Kurzwellen-Trap-Antenne für weltweiten Funkverkehr zu erkennen. Es ist ja nicht einzusehen, dass die Schweiz Dutzende Millionen für 'Luxus-Botschaftspaläste' einsetzen kann und 'es' dann für eine zuverlässige (Not-)Verbindung 'nach Hause' nicht mehr reichen sollte.Diese nach 'Abschaltung' des Schweizer Botschaftsfunks errichtete Kurzwellen-Antenne auf der Schweizer Botschaft in Nairobi: ![]()
Beispiel: Diskrete Vertikalantenne auf dem neu erbauten Schweizer Botschaftsgebäude in Nairobi (gelb markiert): ![]() ![]() Bilder-Grundlage: Youtube-Video vom BBL / EDA. 3. Schweiz (Zentrale)Eine ortsfeste Gegenstation in der Schweiz kann z. B. mit einer LogPer_Antenne HL-451 von Rohde&Schwarz aus dem Landesinnern arbeiten - im Gegensatz zu den Botschafts-Vertikalantennen zwar horizontal polarisiert, was auf KW allerdings keine Rolle spielt, da sich die Polarisations-Richtung auf dem Funkweg ohnehin 'verwindet': ![]() Bild: Eine solche drehbare LogPer-Richt-Antenne - auf Grund ihrer Bauart eindeutig konzipiert für DX(weltweiten)- Funkverkehr und nicht für landesinterne Kommunikation, aufgenommen 'einsam im Schweizer Landesinnern' am 14.06.2024. 4. FunktechnikUnter Berücksichtigung von Fortschritten in der Funktechnik können solche Not-Aufgaben durch - wenn nötig sogar mobile - Kurzwellen-Funk-Anlagen erfolgen. So arbeiten PACTOR-Systeme mit relativ kleiner Sende-Leistung auch unter dem Rauschpegel und bei Störungen durch andere Stationen, allerdings mit geringerem Datendurchsatz.5. Letzte RückfallebeneEine solche wäre noch ein Ausweichen auf im jeweiligen Land ortsansässige Schweizer Kurzwellen-Funkamateure.AnhangEinstige Gegenstationen in der Schweiz(Senden und Empfangen waren örtlich getrennt um Störungen zu vermeiden.)![]() Bild: Sendeanlage Sparemoos (Zweisimmen); (c) swisstopo. ![]() Bild: Sendestation Aegerten (Kernenried); (c) swisstopo. ![]() Bild: Empfangsstation und Betriebszentrale Murain (Ersigen); (c) swisstopo. Die Hochleistungs-Sendeanlage Klewenalp für den Botschaftsfunk (Demontage Sommer 2018)Diese Anlage (25 kW Pout) war der stärkste Sender des Schweizer Botschaftsfunks.![]() Bild: Eine der beiden Antennen von der Bergstation der Luftseilbahn aus gesehen. ![]() Bild: Die selbe Antenne aus der Nähe. ![]() Bild: Nochmals die selbe Antenne aus der Nähe. ![]() Bild: Und nochmals die selbe Antenne. ![]() Bild: Die zweite Antenne - etwas versteckt - aber unweit der ersten Antenne. ![]() Bild: Flugaufnahme der beiden Antennen; Quelle: ETH Zürich, Bildarchiv. ![]() Bild: Beide Antennen auf einer Luftaufnahme von swisstopo.
Eine Dokumentation zur Geschichte des Schweizer Botschaftsfunks: ![]() Geschichte Schweizer Botschaftsfunk | |||
Geschichte einer weiteren interessanten Funklinie:Die geheimnisvolle Funkstation AeschiriedIm Kalten Krieg rechnete man mit der Möglichkeit, dass die Schweiz oder Teile von ihr besetzt werden könnten, was die Handlungsfähigkeit der Armee einengen würde. So wurde gegen Ende der 1960er Jahre ein Spezialdienst gegründet (später P-26). Es wurden Funk-Verbindungen zu Agenten in allenfalls besetzten Teilen der Schweiz eingerichtet. Die Netzleitstation befand sich einige Zeit in einem alten Bunker auf Spiezer Boden (Hentschenried), nachher in einer ehemaligen Artilleriestellung in Aeschiried. Periodisch wurden die Verbindungen getestet. Es bestand von hier aus auch eine gut funktionierende Funkverbindung nach Irland, wo die P-26 einen ‚Exilsitz' für die Landesregierung eingerichtet hatte.![]() Bild: Eine von zwei für diesen Zweck verwendeten Tarnbauten (ex-Artilleriestellungen) und rechts eine LogPer HL-451 R&S-Antenne in späterer Zeit. Siehe dazu auch: https://www.festung-oberland.ch/geheime-verbindungen-aus-aeschiried/ |
![]() |
![]() |
Die Reduit-Kurzwellensender (Hirzenboden usw.) werden auf folgendem Link behandelt:https://www.sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/AM_Sender/mittelwellensender-beromuenster2.html |
Die technische Radiogeschichte der Schweiz ab 1905 ist unter folgendem Link beschrieben, inklusive Reduitsender Melchsee, Klewenalp, Hirzenboden, Emmetten, ... https://sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/AM_Sender/mittelwellensender-beromuenster2.html. Die Geschichte der drahtlosen alpinen Hütten-Telefonie und der Rufsysteme (PTT Autoruf, Eurosignal): https://sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/AM_Sender/drahtlose_huetten_telefone.html Zahlensender auf Kurzwelle, OTP-(One Time Pad-)Verschlüsselung https://sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/audio/audio.htm |